Samstag, 1. Mai 2010

Rückblick - 90er Jahre - Aufbau des Fahrzeugs



  Kurzer Rückblick zum Aufbau in den 90er Jahren  


Nun ist es schon 12 Jahre (Stand 2010) her, dass ich den Rod das erste Mal auf die Straße gebracht habe. Es war Mitte August 1998 - damals gerade noch rechtzeitig zur Street Magazin Show in Hannover.
Endlich geschafft: 1998 mit meinem Rod das erste mal auf der Bühne der Street Magazin Show

Mein Rod sah damals nach 3 Jahren Aufbauzeit das erste Mal als komplettes Auto, nun Tageslicht. Zu der Zeit konnte ich das Fahrzeug auch das erste Mal als Ganzes, aus ein paar Metern Entfernung begutachten. Ich hatte niemals zuvor in einem Hot Rod gesessen, abgesehen von meinem eigenen - in den ich während der Aufbauphase schon oft gekrabbelt war. - Natürlich in erster Linie nur, um passgenaue Innenrahmen zu bauen und Lenksäule, Pedalerie, Sitz, Sitzlehne, Instrumente, Schalter, Scheibenwischermimik, Handbremshebel und alles andere einzupassen und zu positionieren.
Übrigens war ich damals, als er fertig war, sogar schon alleine froh darüber, dass er auf mein Kommando (durch Bedienung) losfuhr, lenkte und bremste, wie es ein Auto an sich sowieso machen sollte. Auch freut man sich über Dinge, die an einem normalen Auto selbstverständlich sind. (Z.B. bewegliche Türen, und dass man es hinbekommen hat, dass sie sich im gesamten Bewegungsbereich nicht verspannen und über alle funktionierenden "Nebensächlichkeiten" wie die Elektrik usw.)
Ansich gab es fast nichts, was nicht funktionierte.
Damals, als ich den Rod Mitte bis Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts aufgebaut hatte, war es meiner Meinung nach viel schwerer so etwas zu machen. Man war damals schon darüber froh, überhaupt einen Hot Rod zu haben - unabhängig vom Stil. Allerdings gab es auch damals schon viele Dinge, die einem persönlich wichtig sind, die man beim Aufbau von vornherein gleich mit berücksichtigen konnte.
Anbei 8 Bilder. (Ich habe aber nicht aus allen Jahren Bilder rausgesucht.)

Bild von 1997 - Die Karosserie habe ich wieder mal drauf gesetzt - Die "Scheibe" im Bild auf der Beifahrerseite (wie auch noch andere) habe ich erstmal aus Holz gemacht, damit der Autoglaser mir die später auf Maß (aus Sicherheitsglas) anfertigen kann

Die hinteren Kotflügel habe ich so weit verbreitert, dass die Räder gut abgedeckt sind. Ich habe sie auch zunächst (wie hier im Bild zu sehen) in der Länge gekürzt. Aber das gefiel mir nicht, und daher habe ich die später dann doch wieder verlängert.

So sieht der Wagen ohne Karosserie aus. Man sieht hier die Hinterachse am oberen Bildrand. Noch steht der Wagen allerdings nicht auf eigenen Rädern, weil mir für die Federbeine hinten noch bestimmte Bolzen fehlen

Das ist die Front vom Auto. Auf der Vorderachse kann der Wagen inzwischen schon alleine stehen. 😃  Aber es fehlt neben dem Lenkgestänge noch einiges andere



Das Auto ohne Karosserie. Zum Anpassen der Innenrahmen muss sie immer wieder drauf, aber beim Schweißen wäre sie im Weg. Den Auspuff, die Handbremse, das Lenkrad .. ja sogar auch den Motor habe ich inzwischen schon wieder nochmal geändert.

Dieses Bild ist aus der Gegenrichtung fotografiert (im Verhältnis zu dem Bild, was über dem hier ist)

Das sind die Anfänge der Fahrzeugelektrik - erstmal nur was den Motor betrifft.

Einer der Innenrahmen. Man kann den nicht ausserhalb des Fahrzeugs bauen, und dann erwarten, dass er am Ende gut passt. Der Bau passiert in kleinen Schritten. Vielleicht würden Profis den Fahrgastraum heutzutage in 3D vermessen, und dann am Computer sich alles vorrechnen lassen. Aber in Handarbeit muss man das wohl in kleinen Schritten machen. Jedenfalls mache ICH das so

Heutzutage ist es selbstverständlich, sich über sein Traumauto über das Internet informieren zu können, und sich Bilder vom bestimmten Model und Baujahr (vielleicht noch in gewünschter Farbe) angucken zu können. Auch das Teileangebot und die Bestellmöglichkeiten sind um ein vielfaches gestiegen. Von sowas konnte man damals, Mitte der 90er Jahre ja nur träumen.
(Internet fing bei mir 1999 an.) Zu der Zeit bin ich aber schon längst zu den ersten Veranstaltungen mit meinem Rod gefahren.
Um Mitte der 90er Jahre an Informationen über entsprechende Fahrzeuge und Teile zu kommen, konsumierte man die US-Car- und Oldtimer Zeitschriften. Fast ausschließlich über die gewerblichen Kleinanzeigen bot sich einem Interessenten die Möglichkeit, an Adressen von Teilehändlern zu kommen.
Ich beantragte (mit Erfolg) bei der GRO aufgenommen zu werden (einer frisch gegründeten Hot Rod Interessengemeinschaft, aus der kurze Zeit danach die GSRA hervor ging).
Die ersten Ausgaben des damals neuerschienen Rodazins (der Clubzeitung) wurden zu der Zeit von mir nur so verschlungen, und ich fuhr damals schon (noch ohne Rod) interessehalber auch schon zu den Rodtreffen nach Braunfels, Holland und nach Freiburg/Elbe.


Als mein eigener Rod nach jahrelanger Aufbauzeit im Spätsommer 1998 endlich (fahr)fertig und auch mit 07ner Nr. zugelassen war, war ich jedenfalls sehr froh. Die erste Fahrt meines Rods auf der Straße ging zur Street-Mag-Show in Hannover. Die Strecke zum Veranstaltungsgelände war nämlich auch nur 5 km von mir entfernt, sodass sich das, als Probefahrt am Freitagabend, dahin schon mal anbot (mit Abstecher zur Tankstelle). Das klappte dann am Samstag auch wieder prima. Die Kumpels damals (nicht aus der US-Car/Oldtimer-Szene) überredeten mich dazu, dass ich auch auf die Bühne fahren sollte. Aber ganz unter uns: Ich war mir damals, im August 1998 nicht sicher, ob mir die Motoreinstellungen schon alle dahingehend geglückt waren, dass er die Steigung der Bühne auch wirklich schafft. Aber es ging alles prima. (Siehe Bild ganz oben auf dieser Seite)

 
Schon im Oktober 1998 (2 Monate nach "Fertig"stellung) wurde mein Rod das erste Mal für eine Ausstellung (in Bad Salzufflen) gebucht


 Über die kommenden Jahre habe ich natürlich immer mal wieder weitere kleinere Umbauten, Wartungsarbeiten und Reparaturen am Rod vorgenommen. Z.B. habe ich in der Anfangszeit dann doch noch (aus optischen Gründen) Scheinwerfer, Blinker, Schlussleuchten, Felgen und Reifen geändert, (und aus technischen Gründen) nach einiger Zeit einen anderen gebrauchten Motorblock mit Kurbeltrieb und andere gebrauchte Zylinderköpfe mit größeren Ventilen und kleineren Brennräumen verbaut - und auch gleich die Pleuel- und Hauptlager, Kolbenringe und Ölpumpe usw erneuert. Mit den Jahren fuchst man sich in die alte Technik rein. Bei meinem Alltagsauto neuerer Bauart würde ich sowas KEINESFALLS können.
Im weiteren Verlauf der Jahre ging auch immer mal was kaputt, was ich auch erneuert habe. Z.B.: Lichtmaschine, Starter, Wasserpumpe, Benzinpumpe, sowie natürlich (über die Jahre auch mehrfach) Verschleißteile wie z.B. Bremsklötze vo-hi., Bremsscheiben hinten, Bremssättel vorne, Hauptbremszylinder, Stoßdämpfer hinten, Reifen vorne und hinten usw. Auch Radlager vorne und die Traggelenke wurden mal gewechselt. Auch den Auspuff habe ich in den Jahren immer wieder geändert - immer mit dem Gedanken, den Klang vielleicht noch etwas mehr zu verbessern. Anbei ein paar Bilder aus der Zeit nach dem Grundaufbau. Ich habe aber auch hier nicht aus allen Jahren Bilder rausgesucht.


2002: Gebrauchter Querlenker wird überarbeitet

2002: Hat auch keiner gemerkt: Neue Stoßstange (Die hab ich genauso (aus einer alten Gardrobenleiste) gemacht wie die erste)
Im Januar 2003 machte ich neue Kotflügel für vorne: Im Hintergrund ist der Abdruck, den ich vom heilen genommen hatte, im Vordergrund der, der später der neue wurde

Ich baute für ihn eine Stahlverstärkung, die ich dann mit einlaminierte. (Nach 7,5 Jahren habe ich die Kotflügel aber (nur aus optischen Gründen) wieder abgebaut, und neue gemacht (siehe späteren Blog). Die alten haben bis zum Schluss aber super gehalten)


Februar 2003: Kleine Ursache, große Wirkung: Das wurde ein zusätzlicher Befestigungpunkt für die Kotflügelhalter auf den ich, auch heute noch, nicht mehr verzichten mag


Januar 2004: Kotflügelhalterungen mußte ich in den ersten Jahren auch mehrere herstellen, da die ersten Versionen oft nicht den ungefederten Massen im Fahrbetrieb standhielten

2004: Wieder einmal änderte ich den Auspuff
Auch 2004: Bevor ich einen neuen kaufte, zerlegte ich den alten Starter. Die Reparatur hielt nicht lange. Irgendwann später kaufte ich dann schließlich doch einen neuen

Im Laufe der Jahre probierte ich verschiende Kühlerlüfter. Hier (2004) auch wieder (Erst 3 Jahre später, fand (und verbaute) ich einen ausreichend wirksamen)

2004: Neue Bremssättel waren fällig. Zum Glück habe ich noch neue bekommen können

Kleine (in den ersten Betriebsjahren ganz normal auftretende) Risse im GFK und im Lack habe ich im Laufe der Jahre immer wieder selber ausgebessert. Aber 2007 lies ich solche Stellen dann einmal von einem Lackierer lackieren

2007: Dies wurde die inzwischen vielleicht sechste Version des Auspuffs meines Rods
2007: Reifen messen und vergleichen




Mir wurde öfter mal gesagt, dass mein Rod ja "IMMER" läuft... (ohne was dran zu machen). Aber die Leute sehen auch nicht, dass man immer am Ball bleiben muss. Im großen und ganzen hat sich mein tüchtiger, tapferer kleiner Kraftwagen aber als sehr zuverlässig erwiesen, und macht mir dadurch auch große Freude. Inzwischen bin ich weit über 40.000 km damit gefahren - war auch 2 mal in Frankreich damit (aber nur ganz kurz hinter der Grenze, und dann schnell wieder zurück auf die deutsche Seite). Man darf aber auch nicht außer acht lassen, dass der Aufbau und die Wartung viel Zeit und Geld kostet.

Andere Leute in meinem Alter haben sich längst zusammengefunden und eine Familie gegründet ect. Manchmal hört man von denen, dass man es ja gut habe, weil man schliesslich einen Rod habe. Aber statt zu sehen, wie die Kinder vielleicht laufen und sprechen lernen, sieht man nur sein Auto. Während andere mit ihrer Familie im Urlaub tatsächlich verreisen und vielleicht noch bei schönem Wetter Eisessen gehen, liegt der Hot Rodder in seinem Urlaub wahrscheinlich wieder mal ganz alleine (mit aufgeschrappten Fingern, und Dreck der ihm dauernd in die Augen rieselt) in der engen Garage mit einer Taschenlampe unter dem Auto, um zu versuchen wieder mal die nächste defekte Sache am Auto zu lokalisieren oder zu reparieren. Wer hat es da wohl wirklich besser?














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